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Tarierung - Basiswissen Teil 1: Warum ist Tarierung so wichtig?

2016-11-24 12:12:47

Tarierung - Basiswissen Teil 1: Warum ist Tarierung so wichtig?
Warum eine gute Tarierung beim Tauchen wichtig ist



Oft kommen Taucher nach dem Tauchgang zu uns und fragen: Warum war dieser Tauchgang so ermüdend? Oder noch öfter: Warum hab ich meine Luft so schnell verbraucht?

Die Antwort ist meist, dass der Taucher während des Tauchgangs keine optimale Tarierung hatte. Wenn sie das hören, sind die meisten Taucher sehr verwundert darüber, welche Auswirkung die optimale Tarierung auf den Luftverbrauch und das allgemeine Wohlbefinden unter Wasser hat.

Technisch gesehen kann man natürlich ohne eine gute Tarierung tauchen und das ist auch der Grund, warum viele Taucher das nicht lernen. Viele Taucher verbringen ihre gesamte Zeit unter Wasser ohne tarieren zu können, oft ohne es überhaupt zu merken. Und sie „Tauchen“, wenn man unter Tauchen das Absinken, herum Schwimmen und wieder Auftauchen versteht. Aber sie ermüden auf jeden Fall schneller als nötig, verbrauchen ihre Luft zu schnell und zerstören die Umwelt, weil sie dauernd gegen das Riff stoßen.

Obwohl wir hier vom Fehlen einer guten Tarierung sprechen und wir meinen das in beide Richtungen, zu viel und zu wenig, sind die meisten Taucher von letzterem betroffen. Zuwenig Gleichgewicht unter Wasser gewöhnen sich die meisten während der ersten Tauchgänge an und werden es nicht mehr los. Wenn man nie wirklich gelernt hat, was völliges Gleichgewicht unter Wasser bedeutet, ist es schwer nach zu vollziehen, dass das ein großes Problem ist. Daher kommt es, dass Taucher mit Dutzenden, zum Teil mit Hunderten Tauchgängen noch Problem mit der Tarierung haben und die meisten noch nicht einmal wissen, dass sie es falsch machen.

Für einen Tauchanfänger ist es ganz normal, dass er noch nicht die perfekte Tarierung beherrscht: man kann nicht erwarten, dass man den Open Water Diver Kurs gleich zusammen mit einem Master in Tarierung abschließt. Wichtig ist, dass man daran arbeitet und zwar immer; wenn nicht, werdet ihr nie euer volles Potential als Taucher ausschöpfen.

Hier eine kurze Zussammenfassung, warum eine neutral Tarierung so wichtig ist:

Taucher mit zu viel NEGATIVER Tarierung während eines Tauchgangs:

- befinden sich oft tiefer als die anderen Taucher in ihrer Gruppe, oder auch tiefer als ihre geplante maximale Tauchtiefe. Das liegt an der negativen Tarierung, die sie ständig nach unten treibt und es schwierig macht, eine gleichbleibende Tiefe zu halten. Du denkst du schwimmst immer geradeaus, in Wahrheit aber schwimmst du immer weiter runter.

- “prallen” oft vom Riff ab, indem sie sich mit Händen oder Flossen abdrücken, oder sie wirbeln Unmengen an Sand auf. Unnötig zu sagen, dass damit das Riff zerstört wird, es kann auch Verletzungen beim Taucher verursachen. Außerdem sieht es absolut uncool aus. Nicht einmal mehr die Fische wollen in deiner Nähe sein.

- haben ein Problem, wenn sie etwas wirklich Kleinem näher kommen wollen, wie zum Beispiel einer Schnecke oder einem Skorpionfisch. Wenn sie in einer horizontalen Position sind oder mit dem Kopf leicht nach unten voraus, sinken sie sofort weiter nach unten und krachen ins Riff oder in was auch immer sie sehen wollten. Und das will keener bei einem Skorpionfisch tun, oder?

- haben Schwierigkeiten in einem ruhigen, gemächlichen Tempo zu Tauchen. Das liegt daran, dass sie ständig mit den Flossen schlagen müssen, um nicht abzusinken. Und natürlich bewegt man sich auch vorwärts, wenn man mit den Flossen schlägt. So bist du deiner Gruppe immer voraus und verpasst den coolen Fangschreckenkrebs, den der Tauchlehrer gerade den anderen zeigt. Und auch sicherheitstechnisch ist es nicht zu unterschätzen, wenn du dich ständig von deinem Buddy entfernst!

- werden in der Regel schneller müde. Das kommt auch vom ständigen Flossenschlagen. Wenn du ständig in Bewegung sein musst, um deine Position zu halten und nicht abzusinken, merken diene Muskeln diese Anstrengung definitiv!

- finden es ausgesprochen mühsam gegen eine noch so kleine Strömung anzuschwimmen, denn weil ihre Körperposition nicht komplett horizontal ist, erzeugen sie wesentlich mehr Widerstand.

- Zuletzt und das interessanteste Problem ist, dass Taucher mit einer negative Tarierung ihre Luft schneller verbrauchen, als sie müssten. Auch das hat wieder mit dem ständigen Flossenschlagen zu tun: deine Muskeln müssen stärker arbeiten, um gegen den Widerstand des Wassers anzukommen und das beeinflusst deinen Atemrhythmus. Wenn du ständig in Bewegung sein musst, um nicht weiter abzusinken, atmest du schneller und verbrauchst so mehr Luft.

Taucher mit zu viel POSITIVER Tarierung während eines Tauchgangs:

- finden sich oft in einer Kopf über, Füße nach oben Situation wieder, in der sie nach unten treten und stark atmen. Fühlt sich an, als ob man gegen eine Strömung ankämpft, auch wenn da keine ist!

- verpassen oft ihren Sicherheitsstopp. Wenn der Taucher schon zu viel positive Tarierung in Tauchtiefe hat, wird sich das beim Aufstieg an die Oberfläche verstärken und er kommt schneller nach oben, als er eigentlich möchte. Außerdem kann er möglicherweise nicht zum geplanten Sicherheitsstopp anhalten.

- Genauso wie bei der negative Tarierung, ist es schwierig, zu entspannen, sich zu bewegen und ruhig zu atmen.

Taucher mit einer guten, NEUTRALEN TARIERUNG während des Tauchgangs:

- müssen mit den Flossen nur dann schlagen, wenn sie vorwärts wollen. Den Rest der Zeit können sie damit verbringen, absolut ruhig im Wasser zu liegen und über dem Riff zu schweben, ohne es zu berühren.

- kommen wesentlich näher an Unterwasser Lebewesen heran, ohne sie zu verscheuchen. Bei einer neutralen Tarierung werden die Fische wesentlich weniger aufgeschreckt, da du kein schreckliches Ungeheuer aus Luftblasen und herumschlagenden Armen und Beinen bist. Sie lassen dich näher heran und du bekommst Tolles zu sehen! Zum Beispiel Mantas und Haie vor den Malediven oder Schildkröten in Thailand.

- bekommen auch wirklich kleine Tiere zu sehen, denn sie können so nah ans Riff wie nötig, ohne direkt hinein zu krachen.

- tauchen wesentlich sicherer, denn wenn etwas Unvorhergesehenes passiert, haben sie nur ein Problem zu lösen und nicht zwei.

- können auch schwierigere Situationen sicherer lösen, das bedeutet sie können wesentlich mehr Tauchplätze besuchen. Auf den Malediven, zum Beispiel, heißt mehr Strömung auch mehr Fisch, und einige der spektakulärsten Tauchplätze sind die mit der größten Strömung. Tauchlehrer nehmen nur die Taucher mit zu diesen Plätzen, von denen sie wissen, dass sie die Situation auch beherrschen.

- sind wesentlich entspannter, und deswegen verbrauchen sie weniger Luft. Weniger Luftverbrauch bedeutet mehr Zeit unter Wasser, und das heißt mehr Fische und mehr Spaß!

Tauchanfänger haben oft Probleme mit der Tarierung, das ist absolut normal und Teil der Lernkurve. Oft aber, nach nur ein paar erfolgreichen Tauchgängen, hören viele auf, zu üben und sich weiter zu bilden.

Eine gute Tarierung ist die allerwichtigste Anforderung, die ein Taucher meistern muss. Völlig egal, ob du erst 5 Tauchgänge absolviert hast oder schon 500, man kann immer üben und versuchen, sich zu verbessern. Und wie ihr gesehen habt, es lohnt sich wirklich!

Im zweiten Teil unserer Artikel über die Tarierung sprechen wir darüber, wie man feststellt, ob man die perfekte Tarierung hat und was man tun muss, wenn nicht. Also bleibt dran.

Auf den SUB AQUA Tauchbasen wollen wir unseren Kunden immer den besten Service bieten, und das bedeutet auch, Ihnen beim Verbessern ihrer Tarierung zu helfen, wenn sie das möchten. Also kommt zu uns zum Tauchen und habt keine Angst zu fragen: immer wieder fragen, um Hilfe bitten und Ratschläge annehmen!
Unsere Tauchlehrer freuen sich, wenn sie euch helfen können. Oder macht einen Peak Performance Buoyancy specialty Kurs, die beste Möglichkeit, das perfekte Tarieren mit einem Tauchlehrer zu üben.

PADI Kurse im SUB AQUA DiveCenter.


Weiter gehts mit Teil 2 - Was versteht man unter Tarierung: positive oder negative Tarierung?

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